Level Complete: Dezember 2021

Red Riding Rogue wünscht ein Frohes Neues Jahr. Bleibt gesund und passt auf euch auf, auch in 2022! Bevor wir ins neue Jahr starten, schauen wir noch ein letztes Mal zurück auf 2021.

Sophia:

Dezember, Weihnachtsurlaub, endlich ein kurzer Moment um durchzuatmen… und dann ist auch schon 2022. Aber ich habe die Zeit zwischen den Jahren gut nutzen können, um zumindest meinen Indie Game Pile of Shame etwas zu reduzieren. Statt mir Zeit für ein großes Projekt zu nehmen, konnte ich so ein paar kleinere Spiele direkt durchspielen. Und ein paar sehr wholesome games waren auch dabei, perfekt zum Entspannen~

Den Anfang macht Unpacking, welches es übrigens derzeit auch gratis im Xbox Game Pass enthalten ist. Man begleitet eine Person durch verschiedene Stationen – verschiedene Wohnungen und Häuser – ihres Lebens. Jedes Mal geht es darum, die Umzugskartons auszupacken. Das Spiel kommt ohne jegliche schriftliche oder gesprochene Narration aus, stattdessen sprechen die Kartons und ihre Inhalte für sich. Ebenfalls im Game Pass enthalten sind Townscaper und Lake. Zu ersterem möchte ich gar nicht viel schreiben, da es mir nicht sehr getaugt hat. Es ist “nur” ein Sandbox Game, gegen diese habe ich nichts, in anderen Spiele liebe ich es, wenn ich einfach nur vor mich hinbauen kann, aber mir fehlte bei diesem etwas die Vision, ein klares Ziel oder Quests, auf die ich hinarbeiten konnte. Lake war hingegen wieder Entspannung pur, ähnlich wie Unpacking, aber diesmal auch mit einer zwar seichten, aber dennoch spannenden Story. Ironischerweise spielt man eine junge Frau, die genau zwei Wochen Urlaub in der Kleinstadt macht und sich entscheiden muss, ob sie zu ihrem Bürojob in der Großstadt zurückkehrt oder weiterhin als Paketbotin um den namensgebenden See fährt und ihren Nachbar:innen die Post zustellt.

Dann ging es für mich von der Couch an den PC: in einem Rutsch habe ich White Shadows von Monokel durchgespielt. Der recht kurze Story Platformer dauert etwa 2-3 Stunden und mich hat vor allem die visuelle Gestaltung mit den vielen Details im Hintergrund, dem Einsatz von Licht und Schatten begeistert. Nicht nur unbedingt jobbedingt bin ich aber ohnehin immer sehr angetan von Spielen, die in NRW entwickelt wurden. Wer sich also ein wenig für heimische Spielkultur interessiert, sollte sich vielleicht White Shadows der Kölner Entwickler:innen angucken! Außerdem habe ich mich sehr gefreut, dass kurz vor Weihnachten das DLC Napa Valley für Hundred Days erschienen ist, dem Winemaking Simulator. Ich kann nicht sagen, wie viel es mit tatsächlichem Wein Machen zu tun hat, liebe jedoch Strategie-/Management-/Aufbauspiele. Mit dem DLC kam nicht nur ein neues Weingut inkl. Weinsorten ins Spiel, sondern auch neue Challenges, in denen ich direkt überall die Goldkrone holen musste!

Disco Elysium
Disco Elysium

Zu guter Letzt lag dann noch Disco Elysium unter dem Weihnachtsbaum, das ich schon so lange spielen, aber lieber auf der Couch als am PC spielen wollte. Mit dem (physischen) Konsolenrelease war dies nun möglich und ich bin mir sicher, dass ich es noch mindestens einmal spielen werde, nun muss ich die Story allerdings erst einmal sacken lassen. Disco Elysium hat all das Lob redlich verdient.

Auch wenn ich den Silverster-Abend mit der neuen Staffel Queer Eye verbracht habe, möchte ich mir diesen Absatz für nächsten Monat sparen. Im Dezember haben wir nämlich außerdem einen Rewatch von Dark gestartet, auch wenn ich die Serie schon kannte, ist es super spannend mitzuerleben, wie jemand die Serie zum allerersten Mal guckt. Weil es wirklich immenses Spoiler-Potential gibt (was mich allein bei den Netflix-Vorschaubildern schon aufregt, warum im Header ein Still aus Staffel 3 zu sehen ist, wenn man erst in Staffel 1 ist), spare ich mir jegliche Details, bleibe aber dabei, dass Dark zu einer der spannendsten und klügsten Serien überhaupt gehört. Meiner Meinung nach. Man merkt, wie die beiden Autor:innen die Serie von Anfang bis Ende durchgedacht haben, in 3 Staffeln wird die Story erzählt, nicht nach irgendwelchen Erfolgen verlängert oder abgesetzt. Derzeit arbeiten die zwei ja bereits an ihrer nächsten Netflix-Serie und ich erwarte den Moment schon sehnsüchtig herbei, an dem es endlich weitere Infos geben wird.

Dark
Dark

Ich wäre außerdem noch gerne ins Kino gegangen, aber als ich online gesehen habe, wie ausgebucht der Saal bereits war, habe ich mich mit den aktuellen Fallzahlen doch nicht getraut. Stattdessen habe ich die gewonnene Zeit in League of Legends investiert, um vor Beginn der neuen Season noch schnell ein paar Chests freizuspielen. Die wichtigen Dinge eben~

Larissa:

Nachdem ich die letzten Monate immer sehr wenig Zeit für Serien, Spiel etc. hatte, war der Dezember endlich etwas gnädiger zu mir.

Da ich den Rückblick gerne mit einer positiven Nachricht beenden würde, fange ich ich direkt mit meiner Enttäuschung des Monats an: Staffel 2 von The Witcher auf Netflix. Ich hatte zu ersten Staffel bereits gemischte Gefühle, was die Charakterisierung bestimmter Figuren betrifft, Staffel 2 hat das für mich leider alles noch schlimmer gemacht. Zu allererst möchte ich sagen, dass ich liebe, dass die Serie einen wesentlich diverseren Cast hat als alle anderen Adaptionen der Reihe, Spiele selbstverständlich eingeschlossen. Westliche Fantasy ist generell oft noch zu weiß und ich liebe, dass The Witcher damit bricht.

Ciri und Triss in Staffel 2 von The Witcher
Ciri und Triss in Staffel 2 von The Witcher

Allerdings finde ich Yennefers Schauspielerin leider viel zu jung, Ciris und Triss’ Schauspielerin dafür beide zu alt. Da gerade diese drei Frauen bestimmte Verhältnisse zueinander haben (Yennefer ist Ciris Mutterfigur, Triss eher die kleine Schwester, Triss wirkt in Vergleich zu Yennefer immer sehr jung und naiv) stören mich die Altersverhältnisse hier massiv. Ich nehme Anya Chalotra (Yennefer) leider keine 100+ Jahre alte Zauberin ab, die als weise und oft gefühlskalt beschrieben wird. Ich nehme ihr auch keine Mutterrolle ab, da sie nicht viel älter wirkt als Ciri selbst. Ich meine damit nicht einmal unbedingt ihr junges Aussehen, was sich mit Magie rechtfertigen lassen würde, sondern vor allem ihre Körpersprache und Mimik. Dazu tragen die Anweisungen der Macher*innen der Serie sicher einiges bei, genauso wie die Story, die Yen ihrer Kräfte beraubt und sie allgemein sehr hilflos, emotional und schreckhaft darstellt. Ich bin mir sicher, dass Anya Chalotra eine fantastische Schauspielerin ist und ich bin mir sicher, ich würde ihre Darstellung lieben, wenn es nicht Yennefer von Vengerberg wäre, sondern eine andere Figur. Gerade weil Yen und ihre Art mir sehr am Herzen liegen, hat mich Staffel 2 hier sehr enttäuscht.

Wie bereits angedeutet ist es aber nicht nur Yennefer, die allgemeine Richtung der Story, besonders die vielen Änderungen und die Voleth Meir Geschichte, haben mir gar nicht gefallen. Besonders enttäuschend fand ich Eskel, dessen Darstellung in der Serie wirklich gar nichts mehr mit dem Originalwerk zu tun hat. Auch hier hätte ich mit dieser Figur und ihrem Beitrag zur Story leben können, hätte man den guten Mann nicht Eskel genannt, sondern einen eigenen Charakter daraus gemacht – davor scheut die Serie an anderen Stellen schließlich auch nicht zurück.
Ein weiterer letzter Punkt, wenn auch etwas kleiner: Kaer Morhen ist DER sichere Rückzugsort der Hexer. Niemals wird hier gekämpft, außer es ist Training. Dass ausgerechnet diese Szenerie so oft Schauplatz von Monster-Überfällen, Verrat und sogar dem Endkampf wird, nimmt dem Ort leider jede Art von Charme und Sicherheit und Zuhause. Schade.

Um nicht nur über die zweite Staffel zu meckern: Henry Cavill gefällt mir, nach anfänglichen Schwierigkeiten, nun doch wirklich gut als Geralt, Jaskier ist jede Folge ein absolutes Highlight und Dijkstra und Philippa Eilhart finde ich bisher ebenfalls super interessant und fantastisch besetzt. Sollte es eine dritte Staffel geben, wäre ich bereit der Serie noch eine Chance zu geben.

Kena: Bridge of Spirits
Kena: Bridge of Spirits

Damit gehe ich nun auch über zu meinen Highlights des Monats. Das erste davon ist Kena: Bridge of Spirits, ein kleines süßes Adventure von Ember Labs. Das Spiel trotz nur so von schönen Ideen und liebevollen Details. Das Gameplay mit der Mischung aus Erkunden, Rätseln und Kampf war für mich perfekt ausgewogen, die Rätsel weder zu leicht, noch zu schwer. Die Welt war wunderschön, die wenigen Figuren sehr charmant und der Soundtrack wirklich toll. Kena: Bridge of Spirits ist ein recht kurzes Spiel – für das, was es sagen möchte, hatte es genau die richtige Länge. Wenn jemand noch ein Spiel für ein paar Abende sucht, kann ich dieses nur wärmstens empfehlen.

Eine weitere positive Überraschung war für mich Guardians of the Galaxy, das neueste Marvel-Spiel. Ich hatte bereits viel Gutes darüber gelesen, war aber trotzdem von vielen Gameplay-Elementen des Spiels positiv überrascht, hatte viel Spaß mit dem Kampfsystem und habe vor allem die Dialoge und den Banter der Gruppe geliebt. Der Charme der Guardians wurde perfekt getroffen und besonders schön war auch die Entwicklung – sowohl der einzelnen Figuren, als auch der Gruppendynamik. Das Spiel hat es sogar geschafft, dass ich Sympathien für Peter Quill habe, den ich den Filmen (auch dank Chris Pratt…) leider nie mochte.

Mein letztes Highlight des Monats, passend zu Marvel, war Spider-Man No Way Home. Auf den Film habe ich mich wirklich schon seit Monaten gefreut und er hat mich nicht enttäuscht. Wie von Marvel-Filme bekannt, kann man hier keine zu tiefe Story erwarten, aber der Film hatte sehr viel Herz, viel Humor, aber auch sehr emotionale Momente. Dazu kam eine gehörige Prise Fanservice, die bei mir definitiv funktioniert hat. Zum positiven Erlebnis hat definitiv auch das Kinopublikum beigetragen. Eine Freundin und ich waren in der OV-Vorstellung und durch Corona waren auch wesentlich weniger Plätze belegt, trotzdem hat das Publikum gelacht, geklatscht und gejubelt und wirklich mitgefiebert. Solche Kinoerlebnisse kenne ich wirklich nur von Marvel-Filmen (zuletzt so ausgerastet sind die Leute bei Endgame) und man kommt einfach mit einem riesigen Grinsen aus dem Kino. Alleine dafür schon liebe ich diese Filme. Seht ihn euch unbedingt an, wenn ihr die Chance dazu habt!

Ansonsten habe ich noch viel zwischendurch gespielt und geschaut. Unter anderem habe ich Pokémon Strahlender Diamant beendet (meh), sehr viel The Office geschaut (yay!) und den Netflix Film Don’t Look Up gesehen (kein Meisterwerk, aber besser als Kritiken es klingen ließen). Noch hervorzuheben sind außerdem Hawkeye (hat mir insgesamt dann doch sehr gut gefallen!) und der Ridley Scott Film The Last Duel (hat eher mau angefangen, mich dann am Ende aber doch sehr bewegt, klare Empfehlung!).

Und damit ein frohes Neues!

– Larissa

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