Der Oktober hat uns leider mal wieder mehr vor Augen geführt, dass auch unsere kleine Nerd-Bubble nicht perfekt ist. Die Popkultur-Szene, in der es eigentlich keine Außenseiter mehr geben sollte, in der wir alle gleich sind und uns gemeinsam an unseren Hobbies freuen. Doch leider ist man auch hier nicht sicher vor Sexismus, Rassismus, Homophobie etc. Was zumindest uns nochmal darin bestärkt, dass es ein Magazin wie Red Riding Rogue braucht! Seiten wie GIGA fragen öffentlich auf Twitter (Tweet mittlerweile gelöscht), ob weibliche Charaktere in Battlefield oder FIFA gehören oder ob Frauen Videospiele streamen sollten. Zur selben Zeit veröffentlicht das Satire-Magazin Titanic eine (nicht ganz ernst gemeinte) Bewerbung beim beliebten Hamburger Nerd-Internet-Sender, bei dem doch nicht alles so cool und chill ist. Lesen!
Der Monat auf Red Riding Rogue
Auch auf Red Riding Rogue haben wir uns mit den oben genannten Themen diesen Monat auseinandergesetzt. Bewegt schrieb Larissa in „Der Dualismus von Diversity und Rassismus in der modernen Popkultur” über Franchises und ihre Fandoms. Franchises wie beispielsweise Star Wars, welche seit Dekaden schon starke und selbstbewusste Frauen empor bringt. Und Fandoms, die darin ein Problem sehen, wenn Frauen Führungspositionen einnehmen. So genannte Fans, die ihr Franchise und Fandom kaputt haten, weil Darstellungen nicht in ihr hinterherhinkendes Weltbild passen. So werden nicht nur Geschlecht oder Hautfarbe einer fiktiven Person diskutiert und angegriffen, auch die Personen und Schauspieler dahinter. Wo wir uns doch gemeinsam an etwas freuen oder zumindest gepflegt darüber austauschen und diskutieren sollten, wird gehasst, Menschen beleidigt und beschimpft, sodass immer mehr Schauspieler neuerdings vom Social-Media-Bildschirm verschwinden.
Über Sexismus, der so vielleicht gar nicht direkt ins Auge sticht, schrieb Sophia in „Kulturelle Wahrnehmung und der Sexismus von Terrace House”. Seit einiger Zeit gewinnt die japanische Reality Show auf Netflix immer mehr an Beliebtheit, scheint sie doch erstmal harmlos und unterhaltend. Was sie auch ist und man kann sie durchaus dafür gern mögen und genießen. Leider fallen einem beim Zugucken jedoch immer wieder kleine Überbleibsel des japanischen Frauenbildes auf, wenn Mitbewohner und/oder Moderatoren ihre sexistischen Kommentare abgeben, ohne selbst zu merken, was sie da nun eigentlich gerade von sich gegeben – oder getan – haben.
Um am Ende doch nochmal etwas „Schönes” aufzugreifen: Sophia hat sich im #Horroroctober auf I KNOW YOUR GAME auch mit der Frage auseinandergesetzt, was denn nun eigentlich ein gutes Horrorspiel ausmacht. Schaut doch mal vorbei und diskutiert in den Kommentaren mit!
Unsere Empfehlungen
Passend zu Larissas Artikel aus diesem Monat möchten wir euch unbedingt noch an Aurelia weiterleiten, die auf Geekgeflüster den Beitrag „Es geht nicht um Fakten: Warum man reaktionäre Nerds nicht aufklären kann und soll” veröffentlichte. Wer schon mal an solchen Diskussionen teilgenommen hat, wird wahrscheinlich selbst gemerkt haben, dass eine wirkliche Diskussion, ein Austausch, nicht stattfinden kann. Stattdessen reiben zwei Seiten gehärtet aufeinander. Meist mit der Genugtuung der Anderen, die sich nicht belehren lassen wollen.
Ebenfalls von Aurelia folgte diesen Monat noch der Artikel “Das Märchen von der unpolitischen Fiktion” zum Thema Neutralität in Medien, die wir konsumieren, dass nichts zufällig geschrieben wird und dass der Wunsch nach einem Medium “ohne politische Agenda” entsprechend hinfällig ist.
Sabine von Ant1heldin hat eine schöne Kritik über das Buch “Was ist schon typisch Mädchen?” auf ihrem Blog veröffentlicht, welches Alltagssexismus aber auch Vorurteile gegenüber des Feminismus behandelt. Das Werk an sich ist bereits sehr kritisch, Sabine nicht sich aber noch einmal den Aussagen und der Figurenzeichnung an. Sabine veröffentlichte Anfang des Monats auch noch einen Text über die 11. Staffel Doctor Who und Jodie Whittaker als ersten weiblichen Doktor. Ihre Review aus feministischer Sicht findet ihr hier.
Wenn ihr diese Zeilen hier gerade liest, heißt das auch, dass ihr gerade nicht Red Dead Redemption 2 spielt. Zumindest 99% unserer Bubble sind mittlerweile komplett in das Spiel versunken und haben ihren Spaß daran. Weniger spaßig waren die Arbeitszeiten, die die Entwickler kurz vor Release in der Crunchtime nochmal in das Spiel stecken mussten. Anlässlich dieses Skandals hat Zockwork Orange mit Christopher Kassulke, Geschäftsführer und Mitbegründer von HandyGames, im Podcast über die Spieleentwicklung und der Crunch gesprochen.
Außerdem möchten wir euch noch einen Englisch-sprachigen Artikel ans Herz legen. Sabaa Tahir schrieb für die New York Times darüber, warum Katniss Everdeen ihre Heldin ist und über den Einfluss, den sie auf Frauenfiguren in Jugendliteratur hatte. Den Artikel findet ihr hier.
In unserem Instagram-Rückblick zeigt uns erstmal alina.koopa, dass sie aktuell wieder Mario Kart 8 auf ihrer Switch spielt. Die anderen zwei Beiträge reihen sich da schon besser in den Horroroctober ein. Netlix’ neue Serie „Chilling Adventures of Sabrina” läuft schon auf dem TV von astoldbymichelle, während sich rootbruised nochmal mit den beiden Teilen von The Evil Within gruselt.
Red Riding Rogue auf Instagram
Der kurze Herbst scheint nun schon wieder vorbei zu sein, mit den kalten Temperaturen und der Zeitumstellung hält nun der Winter bereits Einzug. Erst recht Zeit, es sich unter der Decke gemütlich zu machen, Serien zu bingen (Winter is coming!) und fast schon wieder das Jahr Revue passieren zu lassen. Wir freuen uns schon darauf, euch auch im nächsten Monat wieder auf Red Riding Rogue begrüßen zu dürfen!