Sophia:
Der Februar war aufregend für mich: die letzten Wochen im alten Job, (m)ein runder Geburtstag und… ELDEN RING! Ich war sehr froh, dass mein anteiliger Resturlaub gereicht hat, dass ich mir sowohl zum Geburtstag, als auch zum Release etwas mehr als eine Woche freinehmen konnte. Mit Elden Ring bin ich allerdings noch nicht durch und da ich selbst sehr empfindlich bin, was Spoiler angeht, will ich gar nicht näher darauf eingehen. Vielleicht mit einem dedizierten Spoiler-Tag, sobald ich es wirklich durchgespielt habe. Selbst meine wenigen Worte als Einschätzung hätte mein früheres ich als Spoiler abgetan, daher halte ich mich so vage wie möglich und sag einfach, dass ich einen enormen Spaß an dem Spiel habe, auch wenn ich mich aufgrund der Open World teilweise noch eher lost fühle als beispielsweise in Dark Souls, wenn man (mehr oder weniger) offensichtlich mal die falsche Abzweigung genommen hat.
Lesetechnisch war der Februar für mich hingegen eine Flaute und das lieg nicht mal daran, dass ich nichts gelesen hätte, sondern dass mich beide Bücher mehr oder weniger kalt gelassen haben. “Katastrophal” fand ich Adults von Emma Jane Unsworth, man könnte sagen, dass Buch sei eurer Zeit… unsworthy. Nach Lesen des Klappentextes: “whilst her social media portrays her life as a bed of roses, it is more of a dying succulent.” dachte ich zuerst, dass man ggf. mit der Geschichte mitfühlen könnte. Aber beschrieben wird eine junge Frau, die absolut abhängig von Social Media ist (und dass in dem Buch ständig noch von Facebook die Rede ist, macht es zusätzlich auch noch sehr cringy). Destruktives Verhalten einer unsympathischen Protagonistin und nicht mal eine spannende Storyentwicklung, mit der man vielleicht trotz anfänglicher Apathie mitfiebern könnte.
Immerhin 1-2 Sachen mitnehmen konnte ich aus Süß von Ann-Kristin Tlusty, da das Buch keine 200 Seiten lang ist, würde ich es als eine Art feministischer Essay beschreiben. Bei kritischen Texten gehe ich nicht davon aus, dass sie unterhaltsam sein müssen, dennoch hat es mir der Schreibstil wirklich sehr, sehr, sehr schwer gemacht und ich musste mich jedes Mal zum Weiterlesen überreden. Wirkliche Erkenntnisse oder einen Mehrwert hat es mir persönlich auch nicht geboten (nun würde ich behaupten, dass ich mich auch schon mit vielerlei feministischen Inhalten beschäftigt habe). Als Einstieg ist das Buch eventuell ganz nett, aber wirklich empfehlen kann ich es auch nicht.
Letztes Mal schrieb ich, dass ich gerne auch noch von Snowpiercer berichte, sobald die Staffel durch ist. Noch lief das Staffelfinale nicht, aber mittlerweile lässt sich doch sagen, dass er Zug eher schleppend im Schritttempo fährt. Der Plot der Staffel ist wirklich sehr schwach, Sympathien für einige Figuren haben sich verändert, zum positiven sowie zum negativen. Ich bin sehr auf der Finale gespannt, glücklicherweise wurden schon zwei Folgestaffeln bestätigt!
Larissa:
Mein Februar endetet leider mit einer nicht so tollen Nachricht: Eine Kollegin, mit der ich im Büro Kontakt hatte, ist positiv. Ich schreibe diesen Monatsrückblick also aus der Quarantäne und leider nicht mit der besten Laune.
Zu den schöneren, wenn nicht sogar schönsten, Dingen diesen Monat hat aber definitiv der Release von Horizon Forbidden West gehört. Das war eines der Spiele, auf das ich mich am meisten gefreut habe und ich habe mir für den Release sogar ein paar Tage Urlaub genommen! Gestern Abend habe ich es dann beendet (zumindest die Haupt- und Nebenquests, ein paar Sammelgegenstände und Erkundungen sind noch offen) und kann so ganz gut ein Fazit für euch ziehen.
Erst einmal: Optisch ist das Spiel auf der PS5 wirklich der Wahnsinn. Die Landschaften, Texturen und Details haben mich immer wieder innehalten lassen. Aber auch die Animationen, Gesichtsausdrücke und Gesten in Dialogen und Cutscenes sind fantastisch. Alles wirkt sehr echt und lebendig, auch die Figuren, vom namenlosen NPC bis zu Aloys innerem Kreis. Auch Aloy selbst wirkte für mich irgendwie ausgereifter und als hätte sie mehr Persönlichkeit und auch Fehler. Sie war einfach noch etwas… menschlicher.
Besonders das Implementieren eines Freundeskreises, mit dem man agieren und auf Abenteuer gehen kann, war für mich ein großes Plus gegenüber dem Vorgänger. Aloy kommt so ein bisschen aus ihrer Einzelgängerrolle heraus und lernt Empathie und Geduld für ihre Mitmenschen. Diesen kleinen Werdegang fand ich sehr charmant.
Auch die “neue” Welt, der Westen Amerikas, ist wieder voller Leben, Vielfalt und Details, die Spaß machen zu entdecken. Mir gefällt besonders, auf wie viele Kleinigkeiten geachtet wurde: Beispielsweise andere Dialoge, wenn ein Bereich schon entdeckt wurde oder eine Nebenquest “zu früh” abgeschlossen wurde. Auch die bekannten Mechaniken wurden abwechslungsreich gestaltet, das überholte Kampfsystem hat mir auch wesentlich besser gefallen.
Meine Kritikpunkte sind schon sehr spitzfindig: Da ich das Spiel zum Launch gespielt habe, gibt es immer noch einige Bugs, die ein wenig die Immersion kaputt machen. Manchmal werden zum Beispiel falsche Dialoge eingespielt. Auch mit der Kamera und dem Klettern hatte ich ab und an Probleme, dass Punkte nicht richtig gegriffen werden und man abstürzt etc. Das hat zu dem ein oder anderen Frustmoment geführt. Sehr loben hingegen muss ich die vielen Einstellungen, die für das Gameplay verfügbar sind. Man kann beispielsweise einstellen, wie viel Schaden man verursacht, aber auch einsteckt, statt den Schwierigkeitsgrad einfach zur anzupassen.
Mein größter Kritikpunkt des Spiels ist eigentlich die Hauptstory. Ich fand die Geschichte nicht schlecht, aber auch nicht annähernd so spannend und berührend wie den ersten Teil. Je mehr “Moderne” und “neue Technik” in die Story einfließen, desto mehr nimmt es (meiner Meinung nach) einen Teil des Charmes. Die “Bösen” und das Endproblem war mir also etwas zu hoch gegriffen. Aber wie oben schon erwähnt: Der große Einfluss von Aloys Begleiterinnen und Begleitern hat viel rausgeholt und bis zur letzten Quest wirklich viel Spaß gemacht.
Da Forbidden West quasi ein offenes Ende hat, freue ich mich nun wirklich auf einen weiteren Teil. Und halte jetzt schon den Fotomodus bereit!
Ansonsten habe ich, wie letzten Monat auch, Euphoria weitergeschaut und letzte Woche lief nun auch das Staffelfinale der zweiten Season. Ich habe meinen Eindrücken vom letzten Monat eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Für mich unterscheiden sich die beiden Staffeln stark voneinander, aber ich finde die Interpretation sehr schön, dass Staffel 1 das Hoch und der Rausch sind, während Staffel 2 die Konsequenzen und das Tief zeigt. Die wöchentlichen Folgen waren auf jeden Fall immer ein Highlight für mich und auch hier freue ich mich auf die nächste Staffel.
Zu guter Letzt hatte ich versprochen nochmal auf Pokémon Legenden Arceus einzugehen. Das Spiel habe ich mittlerweile ebenfalls beendet. Hier muss ich leider sagen, dass ich mich dem vielen Lob nicht anschließen kann. Ich fand das Gameplay anfangs ungewohnt und neu, aber nach einigen Stunden bereits sehr repetitiv. Besonders die Welt war karg und leblos. Für die leichte Unterhaltung abends oder unterwegs war das Spiel allemal gut, aber die überragenden Reviews (das best-bewerteste Pokémon-Spiel aller Zeiten?) kann ich leider nicht nachvollziehen. Ich war überrascht, dass es bereits eine Ankündigung für die Next Gen gibt und bin gespannt. Lustigerweise sieht hier die Welt jetzt schon bunter und lebendiger aus als Alles, was ich in Arceus sehen konnte.